Gynäkologie

Die Gynäkologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des weiblichen Genitals, also Vulva, Vagina, Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken und deren Erkrankungen.

Das Wort "Gynäkologie" stammt übrigens aus dem Griechischen.  Gynḗ (Genitiv: gynaikós) bedeutet "Frau",λόγος lógos  die "Lehre".

Vulva und Vagina

Hier können diverse Symptome und Erkrankungen auftreten, die in unseren Zuständigkeitsbereich fallen. Hier einige Beispiele für gutartige Veränderungen:

  • Genitalwarzen
  • chronischer Juckreiz
  • Hautveränderungen wie Lichen sclerosus
  • unüblicher Ausfluss
  • bakterielle Infekte oder Pilzinfekte
  • Scheidentrockenheit nach den Wechseljahren

Die Therapie ist meist konservativ und nicht sehr belasten mit kurzzeitiger Medikamenteneinnahme oder einer Lokaltherapie mit Salben.

 

Bösartige Veränderungen im Bereich der Vulva und Vagina sind selten, kommen jedoch vor. Hier steht die operative Therapie im Vordergrund.


Uterus (Gebärmutter)

Sie ist ein erstaunliches Organ:

Sie ist die Behausung für das entstehende Leben, vergrösserte dabei ihr Volumen um ein Vielfaches.

 

In der Antike nahm man an, dass die Gebärmutter (ὑστέρα hystéra), unter bestimmten Umständen im Körper suchend umherschweife und sich schlimmstenfalls am Gehirn festbeisst. Dies führe dann zum typischen „hysterischen“ Verhalten.

 

Das dies nicht so ist, weiss man natürlich schon lange.

Erkrankungen oder Beschwerden finden sich jedoch duchaus, wie zum Beispiel

  • Regelschmerzen (z.B. durch Adenomyose, eine Form der Endometriose)
  • Myome (gutartige Knoten, die Druckbeschwerden oder Blutungsstörungen machen können)
  • Blutungsauffälligkeiten (diese können organisch, hormonell oder infektiös bedingt sein)
  • bösartige Veränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses: Zervixkarzinom. Dieses ist durch die gynäkologische Vorsorge vermeidbar, da Vorstufen gefunden werden können.
  • bösartige Veränderunge im Bereich des Gebärmutterkörpers: Vorzeichen können Blutungen nach den Wechseljahren sein. Glücklicherweise werden diese Tumoren meist früh symptomatisch, entsprechend auch in einem frühen Stadium operiert.

Eierstöcke und Eileiter

Auch im Bereich der Eierstöcke kommen gut- und bösartige Veränderungen vor.

Zu den Veränderungen gehören zum Beispiel

  • Zysten (flüssigkeitsgefüllte rundliche Gebilde, meist aus Follikeln entstanden und meist gutartig)
  • Gutartige Tumoren wie z.B. Fibrome
  • Eileiterschwangerschaften
  • bösartige Eierstockstumoren

Endometriose

Die Endometriose ist eine Erkrankung, die alle Teilbereiche des Genitals betreffen kann. Sie tritt in seltenen Fällen sogar ausserhalb des weiblichen Genitals auf, z.B. am Zwerchfell. Typische Beschwerden bei Endometriose sind z.B.

  • starke Regelschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Stuhlgang, insbesondere vor der Mens
  • wiederkehrende Bauchbeschwerden

Je nach Symptomatik und Befund kommen operative oder medikamentöse Therapien oder eine Kombination aus beidem in Frage.